Wespenbekämpfung und Wespennest entfernen lassen in Berlin

Wespen in Haus und Garten sind für die meisten Menschen lästig. Für Allergiker können sie zur ernsthaften Bedrohung werden. Lesen Sie hier, wie man gegen Wespen vorgeht, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, und was es in Sachen Naturschutz zu beachten gilt.

Wie erkennt man Wespen und Wespennester?

Es gibt im Großraum Berlin wie in ganz Deutschland rund 750 Wespenarten. Nur 2 davon halten sich gerne im Umfeld des Menschen auf und können im Sommer lästig werden: die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Beide Arten sind anhand der schwarz-gelben Streifen und der typischen "Wespentaille" erkennbar. Die frei fliegenden Arbeiterinnen erreichen eine Größe von rund 11 - 14 mm.

Wespen leben in Kolonien mit jeweils einer Königin. Diese legt im Frühjahr an dunklen, geschützten Orten ein Nest an. Beliebte Plätze sind neben Erd- oder Baumhöhlen vor allem Dachböden, Scheunen oder Rolllädenkästen. Die Farbe des Nests gibt Aufschluss über die Art: Eine hell-beigefarbene Färbung deutet auf die Gemeine Wespe hin, ein dunkelgraues Nest auf die Deutsche Wespe.

Wespen werden manchmal mit Bienen, Hornissen oder Hummeln verwechselt. Bienen und Hummeln sind im Unterschied zu Wespen jedoch behaart, Hornissen mit bis zu 3,5 cm Körperlänge deutlich größer.

Wann werden Wespen zu Schädlingen?

Wespen sind im Garten grundsätzlich nützlich, da sie Blüten bestäuben und sich von anderen Schadinsekten wie Mücken oder Blattläusen ernähren. Die Tiere sind auch nicht grundsätzlich aggressiv, sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Trotzdem können sie in den Berliner Sommermonaten lästig werden, da sie buchstäblich auf zuckerhaltige Speisen und eiweißreiche Lebensmittel fliegen. Dabei können sie mitunter Keime oder Schimmelsporen übertragen.

Unangenehm werden Wespen auch dann, wenn sich ihre Nester unmittelbar im Eingangsbereich von Häusern oder an bevorzugten Aufenthaltsorten wie Terrasse oder Balkon befinden und sich so Mensch und Wespe in die Quere kommen.

Wespenstiche sind in erster Linie für Allergiker gefährlich: Durch das Anschwellen von Schleimhäuten oder eine allergische Schockreaktion kann Lebensgefahr bestehen! Für Nicht-Allergiker sind die Stiche meist "nur" schmerzhaft.

Darf man ein Wespennest entfernen oder umsiedeln?

Wichtig: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespen stehen wie alle wildlebenden Tiere nach § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) unter Schutz! Wespennester dürfen dem Gesetzgeber nach nur aus einem "vernünftigen Grund" entfernt werden, etwa wenn kleine Kinder oder Allergiker im Haushalt leben oder das Nest zu nah an häufig frequentierten Bereichen gebaut wurde. Bestimmte Wespenarten (z.B. Kreiselwespen oder Kopfhornwespen) sowie Hornissen stehen sogar unter besonderem Schutz. Wer die Nester ohne Erlaubnis entfernt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen!

Da im Gesetz nicht genau definiert ist, wann ein "vernünftiger Grund" vorliegt, sollten Sie besser einen Experten heranziehen, wenn Sie sich durch ein Wespennest gestört fühlen. Die Berliner Naturschutzbehörde oder ein professioneller Kammerjäger können die Situation beurteilen und das Nest gegebenenfalls entfernen. Falls Sie zur Miete wohnen, zahlt unter Umständen der Vermieter - dazu muss das Wespennest aber eine erhebliche Beeinträchtigung darstellen.

Wer die Sache selbst in die Hand nimmt, riskiert nicht nur Geldbußen, sondern kann sich ohne geeignete Schutzkleidung auch rasch in Gefahr bringen. Denn die Tiere stechen, wenn sie oder ihr Nest bedroht werden. Es gibt nur eine Ausnahme: Zwischen November und April sind die Nester in der Regel leer und können daher auch eigenmächtig entfernt werden. Denn die Kolonie geht im Herbst zugrunde, nur die Jungkönigin überlebt und legt im nächsten Frühjahr ein neues Nest an.

Lässt sich ein Wespennest im Garten verhindern?

Sie können einem Wespenbefall vorbeugen, indem Sie geeignete Nistplätze verschließen, abdichten oder mit Essigkonzentrat behandeln. Werden Rollläden mehrmals täglich bewegt, siedeln sich dort in der Regel auch keine Wespen an.

Wie lassen sich Wespen vertreiben oder fernhalten?

Wespen werden durch starke Gerüche, zuckerhaltige Speisen und Getränke sowie Eiweißhaltiges angelockt. Decken Sie Nahrungsmittel im Freien daher immer ab, räumen Sie Reste zügig weg und entfernen Sie auch Fallobst regelmäßig. Zudem sind Parfums, Cremes und bunte Kleidung nicht ratsam, wenn Sie sich im Garten aufhalten. Bestimmte Gerüche wie Teebaumöl, Knoblauch, Kaffee oder Nelken sollen die Tiere hingegen abschrecken. Diese Hausmittel wirken aber nicht mit Sicherheit - vor allem nicht, wenn Wespen hungrig sind.

Manchmal ist auch eine "Ablenkfütterung" ein gutes Mittel, um Wespen von Grill oder Kaffeetisch fernzuhalten. Platzieren Sie dazu einen geeigneten Köder wie Schinken oder überreife Weintrauben in sicherer Entfernung.

Um zu verhindern, dass Wespen ins Haus gelangen, sollten Sie Fenster mit Insektengittern versehen und Balkontüren in den Sommermonaten möglichst verschlossen halten.

Wespen sind von sich aus nicht aggressiv. Um Stiche zu vermeiden, ist es daher wichtig Ruhe zu bewahren und wildes Herumschlagen zu vermeiden. Auch "Wegpusten" ist nicht günstig, da das Kohlendioxid in der Atemluft für die Tiere ein Alarmsignal darstellt.